Tiefe Zinsen wirken wie ein Booster für den Immobilienmarkt

Zürich, 12.01.2022. Der «SWX IAZI Private Real Estate Price Index» für privates Wohneigentum (Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen) erzielt im 4. Quartal 2021 einen Anstieg von 1.9% (Vorquartal: 1.2%). Auf Jahresbasis beträgt das Preiswachstum 6.2% (Vorquartal: 5.5%). «Wie bereits im letzten Jahr ist von einer Abkühlung im Immobilienmarkt nichts zu spüren. Die Preise steigen unaufhaltsam», sagt Donato Scognamiglio, CEO der IAZI AG. Das wirtschaftliche Umfeld zu Jahresbeginn sei nach wie vor sehr positiv. «Mit Wertsteigerungen auf Immobilien, niedrigen Arbeitslosenquoten und einer BIP-Prognose von 3 Prozent für 2022 ist der Start ins neue Jahr gut geglückt.»

Transaktionspreise für privates Wohneigentum

Einfamilienhäuser haben im 4. Quartal ein Preiswachstum von 2.2% (Vorquartal: 1.1%) erzielt. Auf Jahresbasis beträgt das Wachstum 7.3% (Vorquartal: 5.8%). «Solche stolzen Wachstumswerte findet man zum letzten Mal gegen Ende 2012», sagt Donato Scognamiglio. «Die immer noch grosse Nachfrage nach der Idylle im Grünen verleiht diesem Segment weiterhin Antrieb», so Scognamiglio weiter. Für das nächste Quartal prognostiziert IAZI, dass die Preise für Einfamilienhäuser weniger stark steigen werden, allerdings ist mit regional grossen Unterschieden zu rechnen.

Eigentumswohnungen verzeichnen im 4. Quartal ein Preiswachstum von 1.5% (Vorquartal: 1.3%). Auf Jahresbasis beträgt das Wachstum 5.1%. «Wer sich bei den aktuell strengen Tragbarkeitsrichtlinien kein Einfamilienhaus mehr leisten kann, wird wohl eher auf das Stockwerkeigentum ausweichen oder Mieter bleiben müssen», sagt Donato Scognamiglio.

Transaktionspreise für Mehrfamilienhäuser

Im 4. Quartal hat das Preiswachstum für Mehrfamilienhäuser 2.1% (Vorquartal: 2.2%) erzielt. Auf Jahresbasis hat sich das Preiswachstum mit 5.9% (Vorquartal: 4.5%) deutlich erhöht. «Wer sein Geld parkieren möchte und stabile Cashflows den Nullzinsen auf den Sparkontos vorzieht, wird weiterhin in Renditeimmobilien investieren», sagt Donato Scognamiglio. Dabei dürfe man allerdings nicht die Risiken ausblenden. Die nach wie vor hohen Inflationsraten werden die Notenbanken unter Druck setzen, ihre Leitzinsen zu erhöhen. Die USA planen für dieses Jahr bereits zwei Zinsschritte. Ob die SNB hier nachziehen wird, ist eher eine Frage des «Wann» statt des «Wie». «Das momentane Tiefzinsumfeld wirkt für den Immobilienmarkt noch wie ein Booster», sagt Donato Scognamiglio. Mittelfristig müsse man sich allerdings langsam an den Gedanken einer Zinserhöhung gewöhnen.

Michel Benedetti
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