Das Häuschen im Grünen ist jetzt voll im Trend
Der «SWX IAZI Private Real Estate Price Index» für privates Wohneigentum (Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen) weist im 1. Quartal 2021 einen Anstieg von 1.3% (Vorquartal: 1.1%) aus. Vor einem Jahr waren die Prognosen für den Immobilienmarkt anlässlich des ersten Covid-19-Lockdowns noch mit einigen Unsicherheiten behaftet. Ein Jahr später festigt sich die Gewissheit, dass sich der Markt in Zeiten der Pandemie bisher als krisenresistent erwiesen hat. Zudem hat sich die Preisdynamik deutlich von den Renditeimmobilien zum privaten Wohneigentum hin verschoben.
Transaktionspreise für privates Wohneigentum
Vor allem der neu belebte Wunsch nach dem idyllischen Häuschen im Grünen verhilft dem Markt für Einfamilienhäuser zu rekordverdächtigen Wachstumsraten. Einfamilienhäuser haben im 1. Quartal ein Preiswachstum von 1.7% (Vorquartal: 0.7%) ausgewiesen. «IAZI hat seit 2013 nicht mehr so einen starken Preisanstieg in diesem Segment gesehen», sagt Donato Scognamiglio, CEO von IAZI AG. «Die in der Pandemie entstandenen Wohnpräferenzen, d.h. der Wunsch nach mehr Grün und nach mehr Fläche, hat die Nachfrage stark angekurbelt», so Scognamiglio weiter. Auf Jahresbasis beträgt das Wachstum 3.0% (Vorquartal: 2.1%).
Eigentumswohnungen verzeichnen im 1. Quartal verglichen mit den Einfamilienhäusern ein weniger starkes Wachstum von 1% (Vorquartal: 1.5%). Immerhin beträgt das Preiswachstum auf Jahresbasis noch 4.1% (Vorquartal: 4.0%).
Angebotspreise für Einfamilienhäuser
Der «Swiss Real Estate Offer Index» verfolgt die Entwicklung von Angebotspreisen und Angebotsmieten. Bei den Angebotspreisen für Einfamilienhäuser beträgt das Wachstum auf Jahresbasis 7.2% (Vorquartal: 5.6%). Das ist der höchste Anstieg seit Beginn der Indexberechnung. «Interessanterweise trifft diese sehr hohe Nachfrage auf ein kleines Angebot an Objekten, was die Preiserwartungen der Verkäufer beflügelt hat», sagt Donato Scognamiglio. Jahrelang habe sich der Markt auf den Bau von renditeträchtigen Mietwohnungen konzentriert. Zudem habe das freistehende Einfamilienhaus nicht mehr recht in das Verdichtungsszenario einiger Gemeinden gepasst.
Transaktionspreise für Mehrfamilienhäuser
Im 1. Quartal ist das Preiswachstum für Mehrfamilienhäuser mit 0.7% (Vorquartal: 0.8%) praktisch stagniert. Auf Jahresbasis beträgt es -0.1% (Vorquartal: 0.0%). «Einige Investoren agieren nun vorsichtiger», sagt Donato Scognamiglio. Jene, die den Kauf von Renditeliegenschaften über eine Hypothek finanzieren, müssten strenge Regeln befolgen. Hingegen sind Investoren ohne Notwendigkeit einer Bankfinanzierung immer noch bereit, sehr hohe Preise zu bezahlen mit einer Renditeaussicht von teilweise unter 2%.
«Da der Wanderungssaldo für das Jahr 2020 weiterhin positiv ist, und wir uns immer noch in einem Tiefzinsumfeld bewegen, ist es nicht auszuschliessen, dass es sich beim nun seitwärts verlaufenden Markt um einen temporären Effekt handelt», sagt Donato Scognamiglio.