Die Raumplanung hat einen messbaren Effekt auf die Wohnkosten

Raumplanung grenzt ein, wo und wie gebaut werden kann. Damit stellt sich die Frage, ob und wie stark sie zu steigenden Wohnkosten beiträgt. Eine Antwort darauf zu finden, ist einfacher gesagt als getan, obwohl der Immobilienmarkt transparenter ist als noch vor zwanzig bis dreissig Jahren. Bevor andere die Rolle der Raumplanung zum Thema machen, beschlossen die Kantonsplaner im Metropolitanraum Zürich, der Sache selber nachzugehen. Zusammen mit dem Bundesamt für Wohnungswesen gaben sie eine Studie in Auftrag, die am 3. Oktober veröffentlicht worden ist. Verfasst hat sie das Center für Regional Economic Development der Universität Bern zusammen mit IAZI.

Die Studie zeigt, dass die Raumplanung einen moderierenden Einfluss auf die Wohnkosten hat. Die Handlungsspielräume und Effektivität der Raumplanung sind jedoch stark geprägt durch den gesetzlichen, politischen und wirtschaftlichen Kontext. Indem die Raumplanung über lange Zeiträume plant, trägt sie nicht nur der Wohlfahrt heutiger, sondern auch zukünftiger Generationen Rechnung. So werden mittels Raumplanung negative Auswirkungen unkontrollierten Bauens eingeschränkt. Dazu müssen leicht erhöhte Wohnkosten in der Gegenwart in Kauf genommen werden. Sie sind der Preis, den es für den Erhalt der Umwelt für zukünftige Generationen zu zahlen gilt. Es ist wichtig, diese Interessenabwägung klar zu benennen und Entscheidungsträger*innen zugänglich zu machen. Die Studie leistet hierzu einen Beitrag, indem sie eine Seite der Abwägung – den Zusammenhang zwischen Raumplanung und Wohnkosten – untersucht.

Michel Benedetti
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